Sitzordnung (Teil 1) – Klingt so einfach, ist es aber nicht!
Wie stelle ich die Tische, wie regele ich den Sitzkreis und wie stellen wir uns zur Schlange auf? Das alles sind Rituale von Anfang an. Ich berichte euch mal meine Gedanken dazu. Als ich den Klassenraum ganz am Anfang eingerichtet habe, war es mir zunächst wichtig, dass die Tische möglichst so stehen, dass es keine Einzeltische gibt. Die Kinder sollten sich für die erste Stunde erstmal setzen wie sie wollten, aber es sollte keiner alleine sitzen müssen. Die meisten wollten ja schon neben der Freundin oder dem Freund sitzen und auch die „neuen“ Kinder, die aus dem Kindergarten vielleicht noch keinen kannten, wollte ich direkt einbinden können. Ich hatte auch mehr Plätze als Kinder am Anfang, um einfach ein bisschen „Puffer“ zu haben, falls es Dreier-Konstellationen unter den Kindern gibt, die unbedingt zusammensitzen wollten. Tränen direkt am Anfang wegen der Sitzordnung, wollte ich möglichst vermeiden. Ich habe mich schnell für Gruppentische entschieden und hatte da direkt im Hinterkopf, den Tischgruppen später Farben zuzuordnen. Es gibt seit der dritten oder vierten Schulwoche also für die verschiedenen Tische feste Farben, die in Form eines stehenden Bilderrahmens (vom Möbelschweden) auch bis heute auf den Tischen stehen. Darin ist ein Bild von unserem Klassentier auf Papier in der jeweiligen Farbe gedruckt. So kann ich die Kinder unkompliziert tischweise aufrufen, tischweise belohnen (für gutes Arbeiten, für aufgeräumte Plätze, fürs leise Aufstellen…). Das mache ich durch eine positive Verstärkung anhand eines Verstärkerplans an der Tafel. Ist der grüne Tisch besonders leise, wandert der grüne Fuchs auf „super“, ist der gelbe Tisch wiederholt laut, wandert der gelbe Fuchs auf „Ermahnung“. So haben die Kinder direkt von Anfang an untereinander auf die Einhaltung der Regeln und Rituale geachtet und als Team am Tisch gearbeitet. Es ist auch keine Konkurrenz zwischen den Tischen entstanden. Dafür gibt es häufig genug einen Wechsel der Sitzordnung und die Kinder wissen, dass sie nicht dauerhaft dieselbe Tischfarbe haben.