Tierkopf-Trophäen als Lückenfüller im Kunstunterricht

Im Kunstunterricht stoße ich immer wieder auf das Problem, dass einige Schülerinnen und Schüler ihre Kunst-Arbeiten in wenigen Kunststunden beenden, während andere Kinder für den gleichen Auftrag Wochen benötigen. Dies geschieht immer wieder dann, wenn es ums Malen und Zeichnen von Bildern geht, wobei sich kein großer Zusammenhang zwischen ordentlicher und unordentlicher Ausführung feststellen lässt. So muss man als Lehrkraft immer wieder den Spagat bewältigen, Kinder, die ihre Arbeitsaufträge ausgeführt haben, sinnvoll zu beschäftigen. Wie die Erfahrung zeigt, eignet sich dazu besonders die Arbeit mit Holz.

Holzarbeit als kreativer „Lückenfüller“

Besonders viel Freude hatten meine Schülerinnen und Schüler beim Herstellen von Tierkopf-Trophäen, an denen sie immer dann arbeiteten, wenn sie ihren eigentlichen Kunstauftrag beendet hatten. Was wird benötigt?
  • Ausgedruckte Bilder von Tierköpfen aus dem Internet (Clipart)
  • Kohlepapier
  • Leimholz, Kiefer/Tanne (18-19 mm)
  • Bleistift
  • Dekupiersäge
  • Schleifpapier
  • Wasserfarben
  • 4mm Bohrer/ Akkubohrer
  • 2 Holzschrauben
Auch für Kinder einer vierten Klasse ist es äußerst schwierig, Tiere so zu zeichnen, dass sie nur annährend mit der Realität übereinstimmen und zu erfreulichen Ergebnissen führen. Aus diesem Grund entschloss ich mich, mit den Schülerinnen und Schülern Tierbilder aus dem Internet herauszusuchen, auszudrucken und diese Bilder dann als „Vorlage“ zu verwenden. Jedes Kind konnte somit den Arbeitsauftrag „Erstellen einer Tier-Trophäe“ nach eigenen Vorstellungen umsetzen. Mit Hilfe von Kohlepapier übertrugen die Kinder die Vorlagen auf Leimholz und nun ging es auch schon ans „Aussägen“. Da die Schüler meiner Klasse mittlerweile sehr gut geschult im Umgang mit der Dekupiersäge sind, bereitete ihnen das Aussägen keine großen Schwierigkeiten. Bei allen Arbeiten mit Holz muss jedoch viel Zeit in das „Schleifen“ und „Polieren“ der Kanten gelegt werden. Je mehr Mühe sich die Kinder dabei geben, desto schöner werden die Arbeiten. Hatten die Schülerinnen und Schüler diesen wichtigen Schritt erledigt, konnten Sie ihre Tierköpfe anmalen. Schlussendlich schraubten wir die Köpfe noch an den Rückseiten an – und fertig waren die Trophäen, die die Kinder voller Stolz mit nach Hause nahmen.

Arbeit mit Holz benötigt Zeit

Dieses Projekt zog sich über mehrere Monate hin. Da ich jedoch immer nur wenige Kinder hatte, die an diesem Projekt arbeiteten, während ihre Klassenkameraden noch den eigentlichen Auftrag des Kunstunterrichts umsetzten, hatte ich die Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler bei der Holzarbeit zu unterstützen. Denn gerade im Umgang mit der Säge, beim Schleifen oder Schrauben benötigen Kinder im Grundschulalltag noch Hilfestellung.
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