Eine Pinnwand entsteht im Werkunterricht

Jedes Jahr überlege ich aufs neue, welche Werkstücke ich mit meiner Klasse erstellen möchte. Grundlegende Fertigkeiten sind im schuleigenen Arbeitsplan verankert, dabei bin ich stets auf der Suche nach neuen Projekten. Für meine vierte Klasse, die in absehbarer Zeit die Grundschule verlassen würde, hatte ich mir das Projekt Pinnwand ausgedacht. Dies war aus meiner Sicht etwas, das bei den Kindern nachhaltig in Gebrauch sein könnte und auch in geteilten Gruppen gut zu unterrichten ist. Die Idee gefiel auch meinen Schülerinnen und Schülern sehr gut, also besorgte ich Pappelsperrholz im Format DinA3 und überlegte mir einfache Formen, die jedes Anspruchsniveau abdecken konnten. Als Pinguinklasse wollten natürlich viele Kinder einen Pinguin gestalten. Aber auch Igel, Eulen, Wale und Hasen wurden gewünscht.

Aus der Theorie in die Praxis 

Um den Kindern einfache Formen zur Verfügung zu stellen, habe ich nach Umrissen/Ausmalbildern geschaut, die ich auf DinA3 vergrößern konnte. Für ganz Kreative habe ich alles offen gelassen, denn das freie zielgerichtete Arbeiten ist eine großartige Leistung. 

Zuerst haben sie ihre Form aus Papier auf das Holz übertragen. Doch bevor sie mit den Werkzeugen arbeiten durften, haben wir die Werkzeuge benannt und die Sicherheitsregeln im Umgang damit besprochen. Einige von meinen Schülern verfügten zu dem Zeitpunkt bereits über Erfahrungen mit der Laubsäge. Sie waren ganz stolz, als sie ihr Wissen verkünden durften. Dann begann die praktische Arbeit. Dies klappte recht schnell, da wir neue Sägeblätter hatten. Bei einigen klappte es mit der Führung noch nicht so gut. Sie verkanteten oder übten zu viel Druck aus, so dass das Sägeblatt riss. Dies waren jedoch gute Gelegenheiten, um die Arbeitsweise mit allen zu reflektieren und auch zu sehen, wie die Sägeblätter wieder neu in die Laubsägen eingespannt werden müssen. Dazu gab es Schnellspanner und Spannhilfen.

Nachdem der äußere Umriss der Pinnwand aus dem Holz geschnitten war, wurden die Kanten mit Schleifpapier geschmirgelt. Bei jedem neuen Arbeitsschritt haben wir die Fachbegriffe und Tätigkeiten mit den entsprechenden Fachwörtern benannt, sodass wir dem praktischen Teil immer auch einen theoretischen Teil vorgeschoben haben.

Kreative Gestaltung

Einige Kinder haben sich für erhabene Formen entschieden und gestalteten Details für die Gesichter auch aus den Resten des Sperrholzes. Andere Kinder haben – mitunter aus Zeitmangel – ihre Details mit Acrylfarbe aufgemalt. Beim Bemalen der Flächen habe ich auf saubere Pinselführung und auf gleichmäßiges und deckendes Malen geachtet. Das klappte häufig sehr gut. Die Kinder selbst waren sehr kritisch dabei, denn die meisten von ihnen wollten ihre Pinnwand im Kinderzimmer an die Wand hängen.

Zu guter Letzt musste das Korkteil befestigt werden. Auch hierbei war die Form freigestellt. Viele Kinder brachten einen runden Korkuntersetzer mit, einige andere gestalteten ihre Form selbst. So entstanden beispielsweise Herzen. Diese wurden mit Leim auf der Pinnwand befestigt. Das ging recht fix. Die Ergebnisse und die stolzen Schülerinnen und Schüler sprechen für sich. Es war ein tolles Unterrichtsprojekt, das ich in jedem Fall wiederholen werde.

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