Hilfe, der Amazonas-Regenwald brennt!!!

Seit Wochen brennt der Amazonas-Regenwald. Doch die Verantwortlichen vor Ort, allen voran der brasilianische Staatspräsident, scheint dies wenig zu stören. Nur ganz zögerlich und nach Druck der internationalen Staatengemeinschaft haben die Löscharbeiten begonnen. Aber die Frage ist: Warum brennt der Amazonas-Regenwald und warum wurde nicht alles Menschenmögliche getan, damit der Brand schnellstmöglich gelöscht wird? Darum geht es heute. Genau wie bei meinem letzten Beitrag, bei dem es um das nachhaltige Reisen ging, sind die Zusammenhänge komplex und nicht ganz einfach. Dennoch sollten die Schülerinnen und Schüler darüber Bescheid wissen, da sie indirekt auch selbst, z. B. durch den Konsum eines Hamburgers, dafür verantwortlich sind. Wieso, erfahrt ihr weiter unten.

Die Hintergründe

Waldbrände sind in den verschiedenen Regenwäldern dieser Erde leider nichts Besonderes. Dies gilt auch für den Amazonas-Regenwald, der aufgrund seiner großen Bedeutung für das weltweite Klima, auch als „Grüne Lunge der Erde“ bezeichnet wird. Besonders traurig ist die Tatsache, dass weltweit nur 4% aller Waldbrände eine natürliche Ursache (z. B. Blitzeinschlag) haben (Quelle: WWF). Alle anderen Brände sind durch den Menschen verursacht. Aber wieso legen die Menschen absichtlich Feuer? Dafür gibt es mehrere Gründe. Der Hauptgrund liegt vor allem darin begründet, dass die Menschen Bodenflächen für die Rinderhaltung und den Anbau von Soja brauchen. Aus diesem Grund wird der Regenwald abgebrannt. Dies nennt man Brandrodung. Die frei gewordene Fläche wird dann als Weidefläche für Rinder oder für den Sojaanbau verwendet. Sowohl das Fleisch, wie auch das Soja werden dann hauptsächlich nach Europa exportiert. Während das Soja als Futtermittel verwendet wird, landet das  Rindfleisch als Billigfleisch in unseren Supermärkten oder auf Hamburgern. Aber natürlich geht es nicht nur um das Klima, sondern vor allem auch um die Einzigartigkeit des Amazonas-Regenwaldes, der Lebensraum für zahlreiche Tiere, Bäume und Pflanzen, aber auch Wohnraum für viele indigene Völker ist.

Was sind die Gefahren?

Für den Regenwald bzw. das Klima kommt die Brandrodung einer Katastrophe gleich. Immer weniger Bäume führen zu einer immer geringeren Verdunstung, weshalb es im Regenwald auch immer weniger regnet. Der Regenwald wird deshalb immer trockener und ist somit auch viel anfälliger für Waldbrände. Bei der Photosynthese wird CO2 in Sauerstoff umgewandelt. Dadurch, dass es immer weniger Bäume im Amazonas-Regenwald gibt, wird auch immer weniger CO2 gebunden bzw. in Sauerstoff umgewandelt. Der Regenwald fehlt aber nicht nur als CO2-Speicher, sondern bei der Verbrennung fällt sogar noch weiteres CO2 an. Ein Kreislauf, der sich immer mehr verstärkt. Das Fleisch wie auch das Soja werden vor allem nach Europa transportiert, wobei ebenfalls CO2 anfällt. Noch viel gefährlicher und schlechter für das Klima ist das Methan. Immer dann, wenn Rinder rülpsen und pupsen, gelangt dieses Treibhausgas in die Atmosphäre. Ein wahrer Teufelskreis.

Zum aktuellen Brand

Laut den Recherchen eines deutschen Nachrichten-Magazins haben sich am 10. August 2019 mehrere Grundbesitzer zu einem „Feuertag“ verabredet. Und tatsächlich sind genau an diesem Tag entlang einer Straße mehrere Brände ausgebrochen!

Wie könnte die Unterrichtsstunde ablaufen?

Als Einstieg in das Thema bzw. als stummen Impuls könnt ihr eurer Klasse Bilder des brennenden Regenwaldes zeigen. Danach könnten die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen äußern bzw. über die Gründe spekulieren und ihre Meinung sagen. Im weiteren Verlauf könnten dann in einem fragend-entwickelnden Unterrichtsgespräch die Gründe bzw. Ursachen für das Abbrennen des Regenwalds herausgearbeitet und in einem Tafelbild festgehalten werden. Zum Abschluss dieses Themas sollten die Kinder aber auch erfahren, was sie selbst machen bzw. unternehmen können. Darum geht es im letzten Teil.

Was können wir dagegen tun?

Sicherlich ist es sinnvoll, wenn möglichst viele Menschen gegen das absichtliche Abbrennen des Regenwaldes protestieren. Allerdings ist das für Kinder fast unmöglich. Weitere Möglichkeiten bestehen unter anderem darin, den…
  • Fleisch- und Wurstkonsum zu reduzieren,
  • beim örtlichen Metzger einzukaufen,
  • auf die Fleischherkunft zu achten,
  • die Ernährung auf Fleischersatzprodukte umzustellen,
In den allermeisten Familien werden die Kinder nur bedingt Einfluss auf das Einkaufs- bzw. Konsumverhalten ihrer Eltern haben. Insofern sind die oben genannten Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler nur bedingt umzusetzen. Die Kinder selbst, könnten beispielsweise die Öffentlichkeit  informieren und/oder zukünftig weniger Hamburger essen, womit wir wieder beim Anfang wären. Ich hoffe, dass auch dieses Mal wieder etwas für euch dabei war.
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