Ein Formicarium für das Klassenzimmer – unsere eigene Ameisenfarm – Teil 2 –

Im Rahmen einer Projektwoche haben meine Zweitklässler eine eigene kleine Ameisenfarm im Klassenzimmer „großgezogen“ (siehe Teil 1) und im Laufe der Zeit wurden wir zu richtigen Ameisen-Experten. Wie unser Vorhaben weiter ging, erfahrt ihr hier.

Schon nach wenigen Tagen hatten die Ameisen ihre ersten sichtbaren Gänge gegraben – und mit großem Staunen konnten wir beobachten, wie die riesige Ameisenkönigin, die geschätzt die 10fache Größe ihrer „Arbeiterinnen“ hat, sich in die unterste Kammer begab. Jeden Morgen bestaunten wir die neu gegrabenen Wohnbereiche und Ameisenwege.

Die Ameisen beobachten. (Foto: Hanna)

Einbettung in den Unterricht

Zunächst einmal eigneten wir uns Grundwissen zu diesen kleinen Insekten an: mit ihrem Körperbau, verschiedenen heimischen Ameisenarten, Feinden und der Nahrung. Anschließend legten wir unseren Schwerpunkt auf den sozialen Aspekt eines Ameisenstaates, um unserem Motto der Projektwoche „Ich, du, wir – nur gemeinsam sind wir stark“ gerecht zu werden. Denn ein Ameisenstaat kann eben nur existieren, so lange die Ameisen durch ihre festgelegten Aufgaben miteinander interagieren und so eine Gemeinschaft bilden.

An unserem „Formicarium“ konnten wir dieses gemeinschaftliche Leben der Ameisen hervorragend beobachten: Wie die Ameisen gemeinsam die Gänge gruben und gemeinsam größere Sandkörner trugen. Wie sie gemeinsam die Königin umhegten und ihr gemeinsam Futter brachten. Und wie sie sich gemeinsam um die Pflege der Brut kümmerten.

Die Kinder hatten viel Spaß beim Erstellen der Plakate. (Foto: Hanna)

Zu all unserem erworbenen Wissen erstellten wir Plakate für die Präsentation und verwandelten unser Klassenzimmer zu einem kleinen Ameisenmuseum. Eine Ameisenstraße aus fast hundert ausgeschnittenen und angemalten Ameisen führte in unser Klassenzimmer. Voller Stolz präsentierten die Kinder am Schulfest ihr Wissen.
Die Resonanz der Besucher war überaus positiv. Unser Formicarium also ein voller Erfolg!

Wichtig zu wissen:

In freier Natur befinden sich die Ameisenbauten unter der Erde bzw. innerhalb von Ameisenhügeln, wohin kaum Licht eindringt. Wir haben die Beobachtung gemacht, dass die Ameisen um so aktiver Gänge graben, je dunkler das Formicarium steht. Wir haben es beispielsweise nun in eine eher dunklere Ecke des Klassenzimmers gestellt.

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Bestimmen ist eine wichtige Methode des biologisch orientierten Sachunterrichts:


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2 Gedanken zu „Ein Formicarium für das Klassenzimmer – unsere eigene Ameisenfarm – Teil 2 –

  1. Anna

    Vielen Dank für die tolle Idee! Das ist wirklich sehr faszinierend und ich würde das sehr gerne ausprobieren. Das Set habe ich im Netz gefunden zögere aber noch aufgrund folgender Fragen: Wie bekommt man die Ameisen wieder aus dem Formicarium heraus, um sie auszusetzen? Überlebt messor barbarus bei uns in Deutschland in der freien Natur (die Art kommt ja aus dem Mittelmeerraum)?

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    1. Hanna

      Hallo, es ist nicht schwierig, die Ameisen „ausziehen“ zu lassen. Wir haben das Formicarium in den Schulgarten gelegt – und die Ameisen sind ausgezogen. Ob sie den Winter überleben haben wir uns auch gefragt. Sie gehen zwar in die Winterruhe, aber benötigen ja trotzdem eher frostfreien Raum. Wir hoffen auf „Blitzevolution“ und „Anpassung“…..

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