Feuergedicht im Deutsch- und Sachunterricht

Während im Sachunterricht die Schülerinnen und Schüler Besuch von einem Feuerwehrmann hatten und ihre Fragen direkt an ihn stellen konnten, einen Ausflug zur Feuerwehrstation planten, um mal in einem richtigen Feuerwehrwagen zu sitzen und alles darüber lernten, wie Feuer entsteht, wie es aussieht, riecht und wie es zu löschen ist, wurde im Deutschunterricht das Feuergedicht von James Krüss auswendig gelernt:

Das Feuer

Hörst du, wie die Flammen flüstern, Knicken, knacken, krachen, knistern, Wie das Feuer rauscht und saust, Brodelt, brutzelt, brennt und braust?

Siehst du, wie die Flammen lecken, Züngeln und die Zunge blecken, Wie das Feuer tanzt und zuckt, Trockne Hölzer schlingt und schluckt?

Riechst du, wie die Flammen rauchen, Brenzlig, brutzlig, brandig, schmauchen, Wie das Feuer, rot und schwarz, Duftet, schmeckt nach Pech und Harz?

Fühlst du, wie die Flammen schwärmen, Glut aushauchen, wohlig wärmen, Wie das Feuer, flackrig-wild, Dich in warme Wellen hüllt?

Hörst Du, wie es leiser knackt? Siehst du, wie es matter flackt? Riechst du, wie der Rauch verzieht? Fühlst du, wie die Wärme flieht?

Kleiner wird der Feuerbraus: Ein letztes Knistern, Ein feines Flüstern, Ein schwaches Züngeln, Ein dünnes Ringeln –

Aus.

Umsetzung im fächerübergreifenden Unterricht

In kleinen Gruppen lernte jedes Kind eine Strophe, um es vor der Klasse im Ganzen vorzutragen. Diese kleine Lerneinheit passt nicht nur zu den Inhalten des Deutschunterrichts, sondern lässt sich verbinden mit dem Sachunterricht und kann auch im Kunstunterricht fortgeführt werden (siehe Beitrag Feuerbilder). Das Gedicht mit seinen Reimen und Fragen lässt sich für Erwachsene recht einfach lesen, jedoch ist eine gute Vorbereitung für die Kinder bedeutsam. Denn es steckt voller Begriffe, die fremdartig erscheinen (wie "brenzlig, brutzlig, brandig, schmauchen" oder "züngeln") und benutzt Bilder ("wie das Feuer tanzt und zuckt"), die besprochen werden müssen. Insbesondere die Kinder mit Deutsch als Zweitsprache sollten hier im Blick sein, denn viele Begriffe werden im Alltag nicht benutzt und bedürfen einer Erklärung. Doch nach einer guten Vorbereitung macht es großen Spaß, das Gedicht zu lernen, zu hören und damit noch kreativ zu arbeiten. Im Rahmen des Kunstunterrichtes sind Feuerbilder entstanden und zusammen mit dem Feuergedicht konnten wir eine kleine Ausstellung dazu gestalten.
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