Feiertage (2): Der Reformationstag – ein (neuer) freier Tag im Jahr

In mittlerweile neun Bundesländern ist der 31. Oktober ein gesetzlicher Feiertag und dieser geht auf einen religiösen Ursprung zurück. An diesem Tag wird der Beginn der Reformation durch Martin Luther gefeiert. Luther soll im Jahre 1517, also einen Tag vor Allerheiligen, seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche von Wittenberg genagelt haben. In diesen Thesen greift er kirchliche Missstände, wie den Ablasshandel, an.

Reformationstag oder Halloween?

Nun habe ich im vorherigen Beitrag bereits Ideen aufgezeigt, wie Halloween Einzug in den Unterricht finden kann. Dabei fallen diese beiden Feiertage auf denselben Tag. Es muss sich aber nicht für einen der Tage entschieden werden, vielmehr können beide im Unterricht aufgegriffen werden. Den Reformationstag im Religionsunterricht jeglichen Glaubens zu besprechen, ist äußerst wichtig und bereits fester Bestandteil in vielen Kerncurricula. Auch wenn das Thema im ersten Moment nur dem evangelischen Religionsunterricht zugeteilt wird, so ist es doch für jede Konfession ein Meilenstein in der Geschichte.

Der Mensch Martin Luther und seine Werke

Das Thema "Reformation" und "Martin Luther" ist bei uns fester Bestandteil des Lehrplans im vierten Schuljahr. Dabei geht es einerseits um das Leben von Martin Luther im Allgemeinen sowie um seine Werke in der Geschichte. Das Leben von Luther ist mit seinen vielen Facetten und besuchten Städten an sich schon sehr interessant. Um seine verschiedenen Stationen im Leben im Überblick zu behalten, erstellen wir im Unterricht einen Lebenslauf von Martin Luther mit den verschiedenen Erlebnissen der Städte zugeordnet. Im nächsten Schritt schauen wir uns die Werke an und ordnen diese den jeweiligen Stationen zu. Hierzu zählen die oben genannten Thesen, seine Bibelübersetzung und die Gründung der evangelischen Kirche. Schnell verstehen die Schülerinnen und Schüler, dass insbesondere durch die Bibelübersetzung im Mittelalter viel Umdenken ins Rollen gebracht wurde. Und genau dieser Schritt ist für uns alle von Bedeutung.

Ökumene und Gemeinsamkeiten

Um insbesondere zwischen den katholischen und evangelischen Schülerinnen und Schülern keine Rivalitäten aufkommen zu lassen, beende ich das Thema immer mit dem Aspekt der Ökumene (weltweite Einigung und Zusammenarbeit der verschiedenen Konfessionen), der in unserer heutigen Zeit immer wichtiger wird. Dabei greifen wir die Gemeinsamkeiten beider Religionen auf und nehmen auch die weiteren Konfessionen in den Blick. Denn trotz der Spaltung der Kirche, gibt es viele Gemeinsamkeiten zu entdecken und diesen Impuls nehmen die Kinder am Ende der Einheit mit.
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