Mit BNE-Bildungsprojekten schon heute an morgen denken

Vielleicht hat der eine oder die andere von euch gerade jetzt ein bisschen mehr Zeit, um sich auf das kommende Schuljahr vorzubereiten. Wenn ihr außerdem noch auf der Suche nach einem nachhaltigen Schulprojekt seid oder ihr noch einen Schwerpunkt für euer Schulcurriculum sucht, habe ich vielleicht eine tolle Anregung für euch.

Bildung für nachhaltige Erziehung

Das Thema „Nachhaltigkeit“ gewinnt in den letzten Jahren nicht nur bei uns, sondern weltweit immer mehr an Bedeutung. Dazu gehört auch der Bereich Bildung. Einige (Grund-)Schulen beschäftigen sich schon seit mehreren Jahren mit dem Thema „Bildung für nachhaltige Erziehung“, kurz BNE. Durch BNE sollen die Schülerinnen und Schüler zu einem zukunftsfähigen Handeln und Denken befähigt werden. Auf diese Weise sollen sie die Auswirkungen ihres eigenen Handelns auf die Welt verstehen und sich darauf basierend verantwortungsvoll und nachhaltig verhalten. Dies kann beispielsweise in Form eines Bildungsprojektes umgesetzt werden. Welche Themen kommen für ein solches Projekt in Frage? Unter anderem eignen sich die folgenden Themen:
  • Streuobstwiesen
  • Bienen
  • Wald und
  • Erneuerbare Energien
Die nachfolgenden Stichpunkte zeigen die möglichen Inhalte und Aktivitäten am Beispiel der „Streuobstwiese“:
  • Pflanzenvielfalt
  • Tiervielfalt (z. B. Tiere in ihrem Lebensraum, Überwinterung)
  • Grundlagen Streuobstwiese (z. B. Bäume pflanzen, Baumschnitt)
  • Obstverarbeitung (z. B. Ernte, Verarbeitung)
  • Produktvertrieb (z. B. Verkauf von Apfelsaft)
  • Kunstprojekt
Natürlich können dabei der Schwerpunkt und die einzelnen Inhalte variieren.

Das Projektmanagement

Ein gutes Projektmanagement ist für ein erfolgreiches Projektes sehr wichtig. Deshalb sollten nicht nur Lehrkräfte, Schüler und vielleicht noch die Schulleitung, sondern auch die Eltern und eventuell noch weitere Personen, wie z. B. der Schulträger, der Hausmeister, vertreten sein. Das Projektmanagement sollte sich im Vorfeld des Projektes mit den wichtigsten Fragen beschäftigen. Dazu gehören beispielsweise die folgenden Punkte:
  • Welches Projekt wollen wir umsetzen?
  • Welche Ziele setzen wir uns?
  • Welche Aufgaben fallen an?
  • Wer ist beteiligt?
  • Wer erledigt welche Aufgaben?
Ein solches Projekt bedarf nicht nur einer sehr guten, sondern vor allem auch einer sehr langfristigen Planung. Dabei muss man zwischen den eigentlichen Inhalten des Projektes (BNE-Aktivität) und der Steuerungsebene (Management) unterscheiden.

Die Planung

Bei der Planung sollte man zwischen der Grob- und Feinplanung unterscheiden. Was gehört zur Grobplanung?
  • Was sind die Ziele? Was soll erreicht werden?
  • Wie viel Zeit steht zur Verfügung?
  • Projektbeteiligte
  • Wer sollte am Projekt direkt oder auch indirekt beteiligt werden?
  • Integration in den Schulkontext
  • Wie kann man das Projekt in den Schulalltag bzw. in das Schulcurriculum integrieren?
  • Finanzierung
  • Projektorganisation
Die Feinplanung: Ausgehend von der Grobplanung müssen die einzelnen Arbeitsschritte (Arbeitspakete) erarbeitet werden.
  • Was muss wann, von wem gemacht werden?
  • Wann müssen erste Ergebnisse vorliegen?
  • Gibt es eine Öffentlichkeitsarbeit?
Natürlich müssen die einzelnen Phasen auch immer wieder daraufhin überprüft werden, ob die einzelnen Phasen des Projektes planmäßig laufen. Eventuell müssen dabei auch einzelne Punkte verändert, ganz gestrichen oder ergänzt werden. Auch diese Kontroll- bzw. Überwachungsfunktion muss im Vorfeld überlegt und berücksichtigt werden.

Finanzierung und außerschulische Partner

Vor allem zwei Punkte sollten bei einem BNE-Projekt nicht unterschätzt werden. Zum einen ist das die Finanzierung. Normalerweise haben Schulen nur ein relativ schmales Budget für derartige Projekte zur Verfügung. Deshalb sollte man überlegen bzw. prüfen, ob es Stiftungen, Förderprogramme oder andere Finanzierungsmöglichkeiten gibt. Und zum anderen außerschulische Partner. Bei einigen Themen, wie z. B. regenerative Energien und Bienen, wird man wahrscheinlich nicht ohne außerschulische Partner auskommen. Auch dies muss von Anfang an berücksichtigt bzw. in die Planung miteinbezogen werden. Genauere Informationen über das Thema „Bildung für nachhaltige Erziehung“ gibt es beispielsweise von der Deutschen UNESCO-Kommission e.V. Zugegebenermaßen war es heute sehr theoretisch, aber es sollte ja auch nur eine Anregung oder ein Impuls sein. Beim nächsten Mal geht es wieder um das gleiche Thema, aber dann wird es konkreter und praktischer. Seid gespannt – bis zum nächsten Mal!
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