In meinem letzten Beitrag habe ich davon berichtet, wie in meiner Klasse eine tägliche Erzählzeit den Erzählkreis nach dem Wochenende abgelöst hat. Immer nach den Ferien setzte ich eine weitere Variante des Erzählkreises ein: Die „Erzählinseln“.
WeiterlesenSchlagwort-Archive: Sprachförderung
Die „Erzählzeit“ als tägliches Ritual (1)
Seit einigen Jahren arbeite ich an einer Schule, in der ein Großteil der Kinder am Wochenende eher wenig erlebt. Deshalb war der Erzählkreis am Montagmorgen häufig eine recht kurze Angelegenheit. Es war also schnell klar, dass dieses Ritual nach dem Wochenende für meine Schüler:innen nicht sehr gut geeignet ist, um die mündlichen Ausdrucksfähigkeiten und die Zuhörkompetenzen zu schulen. Ich habe mich deshalb dazu entschlossen, den Erzählkreis für die Kinder etwas umzustrukturieren. Und so ist die Idee zur „Erzählzeit“ als ein festes, tägliches Ritual entstanden.
WeiterlesenMeine DaZ-Sprachförderklasse (5): Chunking – Was Musik mit DaZ zu tun hat!
Ohrwürmer eines bestimmten Liedes können im Alltag lästige Begleiter sein. Man hat ein Lied, manchmal sogar nur eine Zeile eines Liedes im Kopf und wird es einfach nicht mehr los. Das ist das Wundervolle an der Kombination aus Sprache und Musik: Sie können Ohrwürmer werden. Nicht den Aspekt „nervig“, sondern den Aspekt „dauerhaften“ nutzen wir auch in der Sprachförderung. Weiterlesen
Meine DaZ-Sprachfördergruppe (4): Den DaZ-Raum einrichten
Eine meiner liebsten Beschäftigungen im Lehreralltag ist es, die Lernumgebung für die Kinder vorzubereiten. Nicht nur für die Klassenräume gibt es dazu Spannendes zu lesen und im Internet zu recherchieren, sondern auch für Fachräume kann man sich viele Tipps holen. In diesem Artikel möchte ich meine Ideen und Empfehlungen für einen DaZ-Raum vorstellen. Weiterlesen
Meine DaZ-Sprachfördergruppe (3): Ein Klassentier einsetzen?
Ob ich für meine DaZ-Sprachfördergruppe ein „Klassentier“ anschaffe, habe ich mir gut überlegt und das Für und Wider mehrmals abgewogen und mich letztendlich dafür entschieden. Alle Bedenken waren völlig unbegründet und es haben sich im Laufe der Zeit nur noch weitere Vorteile gezeigt, die ich zunächst gar nicht im Blick hatte. Also lässt sich die Frage aus der Überschrift mit einem dicken JA! beantworten. Die Begründung soll nun folgen: Weiterlesen
Meine DaZ-Sprachfördergruppe (2): Artikelsensibilisierung – der, die, das … was?
Die Artikelsensibilisierung ist das A und O im DaZ-Unterricht. Und zugleich ist es scheinbar das Schwierigste, das man da gleich zu Beginn erklären soll. Denn es folgt keinem System, die kleinen Wörter sind scheinbar wahllos den Namenwörtern zugeteilt und verändern sich auch noch im Gebrauch. Da habe ich gerade gelernt, dass es „DIE Schule“ heißt, aber lernen soll ich in „DER Schule“. Na, das versteh mal jemand … Weiterlesen
Meine DaZ-Sprachfördergruppe (1): Eine kleine Reise durch den Begriffsdschungel
Ich bin Mia und ich möchte euch als neue Autorin hier im Blog einen Einblick in meine Sprachfördergruppe geben. Der „DaZ-Unterricht“ ist ja derzeit in aller Munde, aber was genau eigentlich in so einer Sprachfördergruppe passiert, das wird meiner Meinung nach viel zu wenig nach außen getragen. Ich unterrichte wahnsinnig gerne als DaZ-Lehrerin und möchte von meiner Begeisterung dafür hier berichten. Es wird sowohl methodische, als auch organisatorische Einblicke geben.
Heute starten wir mit einem allgemeinen Blick auf die Begriffe DaZ/DaF … Um in dem ganzen Abkürzungsdschungel ein bisschen Klarheit zu schaffen, möchte ich mal einen kurzen Einblick geben, welche Abkürzungen eigentlich für was stehen und kurz anreißen, was damit gemeint ist. Weiterlesen
Mit Flüchtlingen in Regelklassen arbeiten (6): Integration durch einen interkulturellen Nachmittag
Seit Juni kannst du lesen, wie ich versuche, Integration von Flüchtlingskindern umzusetzen. Wie du im letzten Beitrag lesen konntest, hat Ayla nun auch in der Klasse Fuß gefasst.
Es ist mir immer eine Freude, zu sehen, wie sie aufblüht und sich auch von sich aus in den Unterricht einbringt. Dass sie hier richtig angekommen ist, habe ich auch in den Wochen nach den Sommerferien mehr und mehr beobachten können: Auf dem Pausenhof sucht sie vermehrt Kontakt und sondert sich weniger ab.
Doch das ist nicht alles! Sie wird auch etwas aufmüpfiger und rollt mal mit den Augen, wenn ihr die Hausaufgaben nicht gefallen. Ein anderes Mal spielte sie ihrem Sitznachbarn einen Streich und kam auch mit seinem „Echo“ gut zurecht. Ich persönlich werte das als gutes Zeichen!
Doch wie so oft, ist auch dies nur wie der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Denn das Schulleben ist ja nach dem Unterricht und einer anschließenden Betreuung vorbei. Freundschaften entstehen nur sehr langsam und meistens auch nur dann, wenn jemand die Zügel in die Hand nimmt. Ayla fällt das sehr schwer. Was soll aber mit den Flüchtlingskindern geschehen, wenn sie in ihrem neuen Heimatort außerhalb des Schullebens wenige Wurzeln schlagen können? Weiterlesen
Mit Flüchtlingen in Regelklassen arbeiten (4): Einen individuellen Förderplan erstellen
In meinen letzten Beiträgen (Integration über die Alltagssprache, Wertschätzung der Herkunftssprache und Möglichkeiten der Integration) habe ich dir schon einen Einblick in meinen Unterrichtsalltag mit Ayla gegeben. Doch ohne eine grundlegende Förderung lernt sie die deutsche Sprache nicht. Und das Beherrschen unserer Sprache ist ein wichtiger Schritt zur Integration. Doch wie fange ich eine gezielte Förderung im DaZ-Bereich überhaupt an? Wie sollte ich für Ayla ein Startkonzept für eine gezielte Förderung entwickeln? Weiterlesen
Mit Flüchtlingen in Regelklassen arbeiten (3): Integration über die Alltagssprache
Hast du schon einmal beobachtet, wie sich Kinder unterschiedlicher Sprachen beim Spielen verständigen? Sprachbarrieren umgehen sie ganz spielerisch und verstehen sich ohne Worte. Doch solche Wörter, die sich häufig auch in unterschiedlichen Situationen wiederholen, lernen sie recht schnell: Alltagsfloskeln, Abzählverse oder Reime, die das Eintauchen in eine fremde Sprache spielerisch ermöglichen, sind daher für die Kommunikation nahezu unschlagbar.
Integration funktioniert über Alltagssprache
Derzeit erlebe ich das sogar vor der eigenen Haustür. Ein polnischer kleiner Junge sitzt recht häufig bei uns im Garten und spielt mit den Kindern. Es dauerte nicht lange, bis er die Namen aller Kinder kannte und sich die Kinder gegenseitig Begrüßungs- und Verabschiedungsfloskeln beibrachten. Einzelne Wörter wie „hallo“, „danke“, „bitte“, „tschüß“ wurden so schnell verinnerlicht, auch wenn andere sprachliche Äußerungen im Sandkasten wie böhmische Dörfer erscheinen mögen. Keine künstliche Sprachlernsituation, sondern Lernen durch eine echte dialogische Situation, hat bei den Kleinen schon erste Sprachkenntnisse erweitert. Weiterlesen