Schlagwort-Archive: Deutsch als Zweitsprache

Meine DaZ-Sprachförderklasse (5): Chunking – Was Musik mit DaZ zu tun hat!

Ohrwürmer eines bestimmten Liedes können im Alltag lästige Begleiter sein. Man hat ein Lied, manchmal sogar nur eine Zeile eines Liedes im Kopf und wird es einfach nicht mehr los. Das ist das Wundervolle an der Kombination aus Sprache und Musik: Sie können Ohrwürmer werden. Nicht den Aspekt „nervig“, sondern den Aspekt „dauerhaften“ nutzen wir auch in der Sprachförderung. Weiterlesen

Meine DaZ-Sprachfördergruppe (1): Eine kleine Reise durch den Begriffsdschungel

Ich bin Mia und ich möchte euch als neue Autorin hier im Blog einen Einblick in meine Sprachfördergruppe geben. Der „DaZ-Unterricht“ ist ja derzeit in aller Munde, aber was genau eigentlich in so einer Sprachfördergruppe passiert, das wird meiner Meinung nach viel zu wenig nach außen getragen. Ich unterrichte wahnsinnig gerne als DaZ-Lehrerin und möchte von meiner Begeisterung dafür hier berichten. Es wird sowohl methodische, als auch organisatorische Einblicke geben.

Heute starten wir mit einem allgemeinen Blick auf die Begriffe DaZ/DaF … Um in dem ganzen Abkürzungsdschungel ein bisschen Klarheit zu schaffen, möchte ich mal einen kurzen Einblick geben, welche Abkürzungen eigentlich für was stehen und kurz anreißen, was damit gemeint ist. Weiterlesen

Mit Flüchtlingen in Regelklassen arbeiten (6): Integration durch einen interkulturellen Nachmittag

Seit Juni kannst du lesen, wie ich versuche, Integration von Flüchtlingskindern umzusetzen. Wie du im letzten Beitrag lesen konntest, hat Ayla nun auch in der Klasse Fuß gefasst.

Es ist mir immer eine Freude, zu sehen, wie sie aufblüht und sich auch von sich aus in den Unterricht einbringt. Dass sie hier richtig angekommen ist, habe ich auch in den Wochen nach den Sommerferien mehr und mehr beobachten können: Auf dem Pausenhof sucht sie vermehrt Kontakt und sondert sich weniger ab.

Doch das ist nicht alles! Sie wird auch etwas aufmüpfiger und rollt mal mit den Augen, wenn ihr die Hausaufgaben nicht gefallen. Ein anderes Mal spielte sie ihrem Sitznachbarn einen Streich und kam auch mit seinem „Echo“ gut zurecht. Ich persönlich werte das als gutes Zeichen!

Doch wie so oft, ist auch dies nur wie der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Denn das Schulleben ist ja nach dem Unterricht und einer anschließenden Betreuung vorbei. Freundschaften entstehen nur sehr langsam und meistens auch nur dann, wenn jemand die Zügel in die Hand nimmt. Ayla fällt das sehr schwer. Was soll aber mit den Flüchtlingskindern geschehen, wenn sie in ihrem neuen Heimatort außerhalb des Schullebens wenige Wurzeln schlagen können? Weiterlesen

Mit Flüchtlingen in Regelklassen arbeiten (5): Leistungen im Unterricht präsentieren

Im letzten Beitrag hast du einen Einblick in meine Einzelförderung mit Ayla bekommen. Die Förderung fand bis zu den Sommerferien statt. Sicherlich interessiert es dich, wie es mit ihrer Integration nach dem Ende der Intensivförderung weiterging.

Integration heißt Fortschritte in den Unterricht einbeziehen

Während Ayla mit mir in separaten Stunden recht gut vorankam, hatten ihre Mitschülerinnen und Mitschüler immer mal wieder nachgefragt, was wir denn so gemeinsam machen. Von Ayla selbst erfuhren sie nämlich nicht viel. Umso größer war dann das Erstaunen, als Ayla zum Thema „Fantasiegeschichten“ im Regelunterricht einen individuellen Beitrag leistete. Vielleicht klingt das jetzt nicht ganz so spektakulär, wie es tatsächlich war. Deshalb stell dir einfach mal diese Szene vor: Weiterlesen

Mit Flüchtlingen in Regelklassen arbeiten (4): Einen individuellen Förderplan erstellen

In meinen letzten Beiträgen (Integration über die Alltagssprache, Wertschätzung der Herkunftssprache und Möglichkeiten der Integration) habe ich dir schon einen Einblick in meinen Unterrichtsalltag mit Ayla gegeben. Doch ohne eine grundlegende Förderung lernt sie die deutsche Sprache nicht. Und das Beherrschen unserer Sprache ist ein wichtiger Schritt zur Integration. Doch wie fange ich eine gezielte Förderung im DaZ-Bereich überhaupt an? Wie sollte ich für Ayla ein Startkonzept für eine gezielte Förderung entwickeln? Weiterlesen

Mit Flüchtlingen in Regelklassen arbeiten (3): Integration über die Alltagssprache

Hast du schon einmal beobachtet, wie sich Kinder unterschiedlicher Sprachen beim Spielen verständigen? Sprachbarrieren umgehen sie ganz spielerisch und verstehen sich ohne Worte. Doch solche Wörter, die sich häufig auch in unterschiedlichen Situationen wiederholen, lernen sie recht schnell: Alltagsfloskeln, Abzählverse oder Reime, die das Eintauchen in eine fremde Sprache spielerisch ermöglichen, sind daher für die Kommunikation nahezu unschlagbar.

Integration funktioniert über Alltagssprache

Derzeit erlebe ich das sogar vor der eigenen Haustür. Ein polnischer kleiner Junge sitzt recht häufig bei uns im Garten und spielt mit den Kindern. Es dauerte nicht lange, bis er die Namen aller Kinder kannte und sich die Kinder gegenseitig Begrüßungs- und Verabschiedungsfloskeln beibrachten. Einzelne Wörter wie „hallo“, „danke“, „bitte“, „tschüß“ wurden so schnell verinnerlicht, auch wenn andere sprachliche Äußerungen im Sandkasten wie böhmische Dörfer erscheinen mögen. Keine künstliche Sprachlernsituation, sondern Lernen durch eine echte dialogische Situation, hat bei den Kleinen schon erste Sprachkenntnisse erweitert. Weiterlesen

Mit Flüchtlingen in Regelklassen arbeiten (2): Wertschätzung der Herkunftssprache

Bei uns hat das neue Schuljahr begonnen. Die Klasse ist einen Jahrgang aufgerückt und wartet voller Neugier auf die neuen Themenberge, die es zu erklimmen gilt. Während „Ah“ und „Oh“ nur von kurzer Dauer sind, schaut mich ein Augenpaar mit besonderem Blick an: Ayla hat über die Ferien wenig Sprachbegegnungen mit Deutschen gehabt und den wesentlichen Teil der schulischen Sprachförderung vergessen. Reset: Alles nochmal auf Anfang! Weiterlesen

Mit Flüchtlingen in Regelklassen arbeiten (1): Möglichkeiten der Integration

Gestern waren wir eine Lerngruppe mit 19 Kindern und heute sind wir 20. Ein Mädchen aus Syrien kam hinzu und soll nun, fernab der Heimat, neue Freunde finden und ins Unterrichtsgeschehen bestmöglich eingebunden werden. Sie ist kein Einzelfall, denn immer häufiger erleben wir an unserer Schule solchen Schülerzuwachs. Fremde Gesichter, ängstliche Gesichter, schüchterne Gesichter, im Einzelfall auch neugierige Gesichter beleben den Schulflur – Kinder, die eine andere Sprache sprechen und nicht verstehen, was um sie herum gesprochen wird. Kinder, die eine lange Reise auf sich genommen haben, um ihrer Heimat zu entfliehen und einer ungewissen Zukunft entgegenblicken. Eine Zukunft, die insbesondere in der Schule ihren Anfang nimmt.
Wie viele Kollegen bin auch ich im ersten Moment hilflos, denn wie gehen wir mit der Herausforderung Integration um, sobald ein Flüchtlingskind zur Lerngruppe stößt. Wie kann es möglichst rasch integriert werden? Weiterlesen