Mein Referendariat (2): Kennenlernspiele im ersten eigenen Unterricht

Der erste Moment vor knapp 25 Schülern ist ganz schön spannend. Ich wurde ja bereits gewarnt, dass ich im kalten Wasser schwimmen müsse – vom Tauchen war aber nie die Rede! Bevor ich weiter ausführe, rudere ich erst einmal ein wenig zurück. Kurz vor dem ersten Schultag, an dem gleich zwei eigenverantwortliche Stunden auf meinem Stundenplan standen, machte ich mir natürlich Gedanken: Was sollte ich in den ersten Stunden mit den mir fremden Kindern durchnehmen? Da kam mir ein – wie ich fand – ganz wunderbarer Einfall: Kennenlernspiele! Die machen nicht nur Spaß, sondern würden mir auch helfen, die Kinder und ihre Namen kennenzulernen. Als ich mit meinem Repertoire an Spielen die Klasse betrat, sahen mich ca. 25 Augenpaare kritisch, suspekt, freundlich, neugierig, schelmisch, lieblich, frech, schüchtern – ja, es war von allem was dabei – an. Ich begrüßte die Schülerinnen und Schüler – es herrschte einen Moment Ruhe. Dann ging es aber auch direkt los: Hans wurde von Fritz getreten. Lena brauchte ein Pflaster, da sie sich wehgetan hatte. Paul wollte gerne wissen, wer ich sei und was ich genau machte. Susi ging im Klassenraum auf und ab ...

Kennenlernspiele als Eisbrecher

Moment!!! Mir gelang es nach einigem Hin und Her, für Ruhe zu sorgen und dann kündigte ich an, dass wir uns heute zunächst mit ein paar Spielen kennenlernen wollten. Einige Kinder jubelten bei dem gefallenen Wort "Spiel", andere schauten misstrauisch. Wie sagt man so schön? Aller Anfang ist schwer. Als ich von meinem ersten Schultag zu Hause ankam, war ich schon ziemlich erschöpft. Wie sollte ich nur mit dieser Bande jemals mein Referendariat bestehen? Schnell rief ich eine Freundin aus der Uni-Zeit an, die bereits im Referendariat war und wir tauschten uns aus. Tatsächlich konnte sie mich beruhigen. "Am Anfang testen die Schülerinnen und Schüler dich ohnehin aus.", erklärte sie mir, "mach dir also keine großen Gedanken darüber. Sei konsequent und dennoch freundlich." Sie sollte Recht behalten.  

Kleine Kennenlernspiele

Aber zurück zu meiner ersten Stunde. Falls du auch vor deinem ersten Unterricht stehst oder auf der Suche nach guten Namensspielen bist, stelle ich dir hier einige vor: Schneller Namenskreis Alle stehen oder sitzen im Kreis und werden aufgefordert, nacheinander ihre Namen zu sagen. Dies wird dann in einem schnelleren Tempo wiederholt. Das Ganze wird nach und nach gesteigert, bis die Namen rasant hintereinander aufgesagt werden. Kleine "Namensstolperer" lockern die Runde auf. Zum Schluss kann auch das Tempo wieder verlangsamt werden. Alternative: Jeder sagt den Namen seines rechten Nachbars. Schuhsalat Alle Spieler sitzen im Kreis und legen einen ihrer Schuhe in die Kreismitte. Ein Kind beginnt, nimmt einen Schuh und sucht den Eigentümer. Er stellt den Eigentümer mit "Dieser Schuh gehört Max." vor. Dann setzt es sich wieder hin und "Max", der nun beide Schuhe hat, nimmt sich den nächsten Schuh und sucht den Eigentümer. Das Spiel geht so lange, bis alle ihre Schuhe wieder zurück haben. Wer ist es? Alle sitzen im Kreis. Ein Kind beschreibt ein anderes ("Ich suche ein Kind mit langen braunen Haaren und ..."). Alle Kinder dürfen mitraten. Der erste, der das gesuchte Kind erraten hat, stellt als Nächster die Fragen. Nette Namen In diesem Spiel geht es darum, seinen Namen mit einem Adjektiv zu verbinden, der mit demselben Buchstaben beginnt, wie der Name selbst, beispielsweise "Hallo, ich bin die lustige Luisa.". Wenn sich alle derart vorgestellt haben, kommen alle in den Kreis und sagen die Namen und die Adjektive auf, wie beispielsweise "Ich bin der müde Max. Das ist die lustige Luisa. Daneben sitzt der freche Fritz ...". Stolpert man über einen Namen, ist der nächste dran. Probiere die Spiele einmal aus und hinterlasse einen Kommentar. Vielleicht kennst du ja noch weitere tolle Kennenlernspiele, mit denen es dir gelang, das Eis zwischen dir und der Klasse zu brechen. Ich bin gespannt!
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