Wie oft habe ich schon von Eltern den Ausspruch „da würde ich gern mal Mäuschen spielen“ gehört. Und in der Tat, der Wunsch ist gut nachzuvollziehen. Uns Lehrern geht es ja nicht anders. War es im Referendariat noch wöchentliche Praxis, den Unterricht von Mitreferendaren und Lehrern zu beobachten oder selbst als „Gastgeber“ zu fungieren, so steht man nach abgelegten Prüfungen allein im Klassenzimmer. Ich muss zugeben, ich vermisse den Blick in fremde Klassenzimmer, die Hospitation bei Kollegen, die Möglichkeit, sich Tricks und Kniffe abzuschauen oder Ideen und Anregungen zu sammeln. Weiterlesen
Archiv des Autors: Johanna
Halloween – oder: der Irrsinn an einer Landschule
Alle Jahre wieder … im Oktober … finde ich in meinem Fach und diesmal auch auf meinem Pult Flugblätter, die mich vor unsäglichem Unheil bewahren und zum Licht führen wollen. Und an meiner Tafel prangt in großen Buchstaben: „Wir Christen feiern kein Halloween, wir feiern das Reformationsfest!“
Eigentlich könnte es lustig sein, wenn es nicht so bitter ernst gemeint wäre. Versteht mich nicht falsch, weder will ich irgendjemanden dazu überreden, Halloween zu feiern, noch wünsche ich mir, dass Halloween unsere Bräuche und Traditionen ersetzt. Aber ich will auch nicht mehr tatenlos zusehen, wie Halbwahrheiten verbreitet werden, Angst geschürt und mit der ewigen Verdammnis gedroht wird, alles im Thema eines evangelischen Religionsunterrichts. Weiterlesen
Überleben im Referendariat: Tipps (15–21) für eine gelungene Referendariatszeit
In meinen beiden letzten Beiträgen (Tipps 1–7 und Tipps 8–14) habt ihr schon einige Ratschläge für das Überleben im Referendariat erhalten. Hier kommen die nächsten:
15. Laminieren
Mach so viel wie möglich haltbar. Die meisten meiner Schilder, Karten und Bilder habe ich laminiert. So spare ich mir das erneute Basteln am Anfang eines jeden Schuljahres.
16. Plane klug
Mir hat es sehr geholfen, nicht mehr in Stunden sondern in Themeneinheiten zu planen. Ich überlege mir genau, was z.B. zum Thema Wald alles gemacht und gelernt werden soll. Dann verteile ich die Bereiche grob auf die Wochen und Tage. Erst zum Schluss mache ich mich an das konkrete Material und die Einzelstundenplanung. Auch das Absprechen mit den Parallelklassen ist sehr hilfreich. Weiterlesen
Überleben im Referendariat: Tipps (8–14) für eine gelungene Referendariatszeit
In meinem vorherigen Beitrag habe ich euch meine ersten sieben Tipps für das Überleben im Referendariat verraten. Heute kommen die nächsten sieben:
8. Rollenbewusstsein
Sei dir deiner Rolle bewusst. Du bist in erster Linie „die Lehrerein“. Wenn es zu Konflikten kommt: Die Kinder mögen nicht dich nicht, sie mögen die Rolle nicht, die du inne hast. Bedenke auch, jeder Elternteil, der zu dir in die Sprechstunde kommt, kommt mit seinen eigenen, vielleicht sehr negativen Schulerfahrungen im Hinterkopf. Nicht immer ist alles so böse gemeint, wie es gesagt wird, die Skepsis gilt nicht dir als Person, sondern deinem Beruf. Weiterlesen
Überleben im Referendariat: Tipps (1–7) für eine gelungene Referendariatszeit
Das letzte Mal habe ich ja versprochen, euch meine gesammelten und erprobten „Überlebenstipps“ für das Referendariat zu verraten. Hier kommen nun die ersten sieben: Weiterlesen
Überleben im Referendariat: Schritt für Schritt dazu lernen
Mein Referendariat liegt gar nicht so lange zurück. Erst seit zwei Jahren bin ich „fertige“ Lehrerin. Vor dem Referendariat machte ich mir, wie wahrscheinlich alle angehenden Lehrer, sehr viele Gedanken, die schnell zu Sorgen und Ängsten mutierten.
In welche Schule werde ich kommen. Wie werden mich die Kollegen behandeln? Werden die Kinder nett sein? Wie ist es mit dem Seminar? Wie wird der Seminarleiter sein? Werde ich mich mit meinen Mitreferendaren verstehen? Und wie wird das überhaupt alles ablaufen: Die erste eigene Stunde, der Unterricht, die Hospitationsstunden, die Dokumentation, die Vorbereitung und Planung, die Organisation? Werde ich auch an alles denken, nichts vergessen? Werde ich das alles schaffen? Und vor allem: Werde ich eine gute Lehrerin werden? Weiterlesen
Zusammenarbeit von Lehrkräften – Gegen das Einzelkämpfertum
Lehrer sind Einzelkämpfer. Einsame Helden im Kampf gegen das Unwissen und für Bildung. Zumindest könnte man meinen, sie sähen sich gerne so, wenn man einen Blick in die Schulen und Klassenzimmer wirft. (Falls sie einen denn lassen.)
So vieles wird im Geheimen gemacht. Man könnte meinen, Lehrer hätten etwas zu verstecken oder zu verheimlichen. Aber ist das wirklich nötig? Klar, einen Großteil der Arbeitszeit verbringen (deutsche) Lehrer allein vor der Klasse. In der Regel ist kein weiterer Erwachsener im Raum. Kollegen sieht man, wenn man Glück hat, in der Pause oder nach Unterrichtsschluss und das dann meistens nur sehr kurz. Aber muss das so sein? Und muss man das mit seinem Verhalten noch unterstützen und somit eine für alle Seiten gewinnbringende Zusammenarbeit verhindern? Da werden Informationen zurückgehalten, Arbeitsblätter gehortet, aber selten geteilt, sich verschanzt, Unterricht wird allein vorbereitet und geplant, nur um dann zu merken, dass man sich hätte absprechen können und vielleicht auch besser hätte absprechen sollen. Besonderes gegenüber Referendaren scheint oft die Einstellung zu herrschen: „Da mussten wir alle mal durch.“ Sollte man nicht aus der eigenen Erfahrung lernen? Können nicht auch noch alte Hasen von den jungen Hüpfern lernen? Machen wir uns es nicht alle unnötig schwer mit dieser Einstellung? Weiterlesen
Unterrichtsstörungen begegnen: Nimm dir eine Auszeit!
Lange hatte ich über verschiedene Möglichkeiten nachgedacht, wie ich die sich häufenden Unterrichtsstörungen in den Griff bekommen könnte. Da bei einigen Kindern weder positive Anreize noch die Zusammenarbeit mit den Eltern Wirkung zeigte, musste ich nach anderen Wegen suchen.
Unerwartet bekam ich hierbei Unterstützung: Die Schule bekam Stunden für einen Lerncoach bewilligt. Frau H. sollte nun jede Woche eine Stunde in meiner (und natürlich in den anderen) Klassen verbringen. Weiterlesen
Wenn Eltern nicht kooperieren wollen
Was tun mit schwierigen Schülern und Eltern?
Eine vierte Klasse zu übernehmen ist schon schwer genug – eine heißgeliebte Drittklasse-Lehrerin ersetzen zu müssen, macht es nicht grade einfacher. Vor meiner Vierten wurde ich jedoch schon vor Beginn des Schuljahres gewarnt. Oder besser gesagt vor einzelnen Schülern. Und was soll ich sagen? Der Großteil meiner Klasse ist spitze, ein wenig verschwatzt, aber fleißig. Aber vier Kinder schaffen es, die Klasse regelmäßig aufzumischen. So durfte ich bereits in der ersten Woche Prügeleien klären und mit Eltern Gespräche führen.
Elternarbeit zähle ich eigentlich zu meinen Stärken, die Eltern dieser Kinder waren jedoch einstimmig der Überzeugung, dass ihr jeweiliges Kind natürlich nichts dafür könne und Schuld sowieso immer die anderen haben. Weiterlesen