Brückenbau im Sachunterricht (2)

Wie wichtig es ist, den Kindern originäre Begegnungen zu bieten, um Erlerntes anzuwenden, zeigte uns ein einfacher Spaziergang meiner Klasse. Im Sachunterricht behandelten wir gerade das Thema „Konstruktionen, Brückenbau“ und beschäftigten uns auch im Unterricht mit Modell-Konstruktionen dieses Themas.

Unterrichtsgang

Da unsere Schule an einem kleinen Bach liegt, bot es sich an, einen Unterrichtsgang an diesen Bach zu machen. Eigentlich hatte ich geplant, die sich dort befindlichen Brücken gemeinsam auf ihre Konstruktionsweise hin zu untersuchen. Handelt es sich jeweils um Bogenbrücken, Balkenbrücken oder gar Hängebrücken?

Diese Zuordnung machte den Schülerinnen und Schülern große Freude: Gemeinsam betrachteten wir die Bauweisen und überlegten die jeweiligen Vorteile. Als wir an einer flachen Wasserstelle ankamen- und die Temperatur an diesem Tag hochsommerlich war, ließ ich die Kinder zum Spielen Schuhe und Socken ausziehen – um sich im Wasser abkühlen zu können.

Kreative Umsetzung

Nach kurzer Zeit fingen die Schülerinnen und Schüler ohne Aufforderung an, gemeinsam eine Brücke zu bauen und Aufgaben zu verteilen, beispielsweise Äste aus der Umgebung zu sammeln. Natürlich setzten die Schülerinnen und Schüler intuitiv die einfachste und ursprünglichste Brückenbauform um: die Balkenbrücke. Nicht jedoch, ohne die erlernte Bauweise mit „Ober- und Unterkonstruktion“ außer Acht zu lassen.

Immer wieder wurde die Stabilität überprüft – und einzelne Äste ausgetauscht um sie durch geeignetere zu ersetzen. Nach einiger Zeit war die Balkenbrücke „konstruiert“ – und die Schülerinnen und Schüler überquerten einzeln voller Stolz und Freude ihre Konstruktion. Nun können sie es kaum abwarten, wieder an diese Stelle des Baches zurückzukehren, um sich wieder handlungsorientiert mit der Thematik auseinanderzusetzen.

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