Außerschulische Lernorte: Besuch einer Kunstschmiede

Wie meine Erfahrungen zeigen, lieben Kinder handwerkliche Tätigkeiten – gibt es in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, mit Feuer zu arbeiten, ist die Begeisterung bei den Schülern besonders groß.

Außerschulische Lernorte bringen allen Kindern Freude. Hier wird eine Kunstschmiede besucht.

Bei unserem Projekt „Eine Sonne für das Schulgebäude“ waren die Kinder mit Begeisterung dabei (Foto: Hanna)

In der Schule oder zu Hause sind viele solcher Arbeiten nicht möglich. Außerschulische Lernorte bieten die Möglichkeit, das Klassenzimmer zu verlassen um Lernräume aufzusuchen, Erfahrungsräume zu erkunden und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

So bot es sich für meine vierte Klasse an, eine Schmiede in einem Nachbarort unserer Schule zu besuchen und dort unter fachkundiger Anleitung unser eigenes Projekt „Eine Sonne für das Schulgebäude“ als „Abschlussarbeit“ anzufertigen.

Außerschulische Lernorte besuchen

Da Lernorte außerhalb des Klassenzimmers nicht vom Unterricht isoliert besucht werden sollten, planten wir bereits Wochen zuvor in der Klasse unser „Schmiede-Projekt“. Es gab einige Fragen, die im Vorfeld geklärt werden mussten.

Was wollen wir schmieden? Wie viel Material wird dafür benötigt? Wie können wir den Ort der Schmiede erreichen?

Voller Begeisterung zeichneten die Kinder Entwürfe, recherchierten im Internet und fieberten dem Event entgegen. Natürlich mussten auch Vorsichtsmaßnahmen besprochen und die Kinder auf mögliche Gefahren hingewiesen werden.

Vorab gibt es einiges zu bedenken

Hier habe ich euch die wichtigsten Punkte zusammengefasst, die vor dem Besuch eines außerschulischen Lernortes geklärt sein müssen:

  • Ideensammlung: Welches Ziel kommt in Frage? Zu welchem Thema passt es?
  • Termin-Planung
  • Ggf. Absprache mit Parallelklassen
  • Wie kann man mit einer Klasse den Lernort erreichen?
    → Mit öffentlichen Verkehrsmitteln? (Reicht der Platz in öffentlichen Verkehrsmitteln für die Anzahl der Schüler aus? Bei Unternehmen anrufen und Busfahrt anmelden!)
    → Mit einem organisierten Bus?
    → Privat-Transfer mit PKW? (Dies ist rechtlich nur möglich, wenn die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel unzumutbar oder gar nicht möglich ist.)
  • Kostenfrage klären
  • Schulleitung informieren
  • Elternbrief (mit Rückmeldung) über Informationen/Daten/Kosten herausgeben
  • Kinder über den genauen Ablauf informieren
  • Gefahren thematisieren
  • Kontaktdaten der Eltern mitnehmen

Und los geht`s !

Kinder in Aktion

Am Schmiede-Tag waren alle Kinder meiner Klasse mit größter Begeisterung dabei – die Mädchen genauso wie die Jungen. Eisen wurde geschnitten, erhitzt, gehämmert, geschliffen, geschweißt und viele Schülerinnen und Schüler, die sich im Unterricht oftmals als nicht ganz so leistungsstark gezeigt hatten, waren in der Schmiede in ihrem Element und erhielten Einblicke in eine Arbeitswelt, die ihnen bislang unbekannt war.

Während des Tages wurde die Arbeit immer wieder unterbrochen, dann wurde gemeinsam überlegt, welcher Arbeitsschritt als nächstes wie durchgeführt oder umgesetzt werden müsste.

Am Ende des Tages war unsere „Sonne“ fertig – und konnte gemeinsam mit den Kindern am Tag darauf im Eingangsbereich des Schulgebäudes installiert werden.

Am Schulgebäude wird die Sonne befestigt, die die Kinder in der Kunstschmiede erstellt haben. So machen außerschulische Lernorte Spaß.

Das Ergebnis der Exkursion: Die Sonne wird am Schulgebäude befestigt (Foto: Hanna)

Wenn ihr auf der Suche nach einem passenden Lernort seid, schaut einfach mal in diese umfangreiche Lernort-Datenbank. Empfehlenswerte Ziele für Exkursionen und Unterrichtsgänge sind hier gebündelt gesammelt und entweder thematisch oder geografisch abrufbar.

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Die Zeitschrift Grundschule widmet eine ganze Ausgabe dem Thema "Außerschulische Lernorte":


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