Wie wäre es mit einem klimafreundlichen Frühstück am Freitag?

Nicht erst seit dem Extremsommer 2018 und den Freitagsdemonstrationen der Schülerinitiative „Fridays for Future“, über die ich beim letzten Mal geschrieben habe, rückt das Thema Klimawandel mehr und mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Eindringlich warnen die Forscher  und Wissenschaftler schon seit vielen Jahren vor den dramatischen Folgen und Auswirkungen der Erderwärmung. Das Thema Klimaschutz ist der vierte und damit letzte Teilbereich der Umwelterziehung. Aufgrund der großen Bandbreite dieses Themas möchte ich den Fokus, genau wie beim Thema Umweltgerechtes Verhalten, vor allem auf den Bereich Schule legen. Also auf die Frage: Welchen Beitrag kann die Schule gegen die Erderwärmung leisten? Viele Punkte, die wichtig sind, habe ich schon in meinem letzten Beitrag erwähnt:

  • Abfall vermeiden,
  • Energie sparen,
  • Umweltfreundliche Produkte verwenden.
Alle diese Dinge sind auch für unser Klima wichtig. Heute möchte ich euch noch ein paar weitere Tipps geben bzw. Möglichkeiten aufzeigen, wie man das Klima schützen kann.

Stopp von Elterntaxis

Um den Ausstoß von CO2 einzusparen, sollten die Schülerinnen und Schüler am besten jeden Tag entweder zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule gehen. Elterntaxis vor dem Eingangsbereich der Schule sind nicht nur gefährlich, sondern sie sind auch schlecht für das Klima. Wahrscheinlich ist die Abschaffung der Elterntaxis bzw. die Verhaltensänderung der Eltern nicht ganz einfach. Deshalb wäre es vielleicht sinnvoll, wenn man diese Aktion erst einmal auf eine Woche begrenzen („Wir gehen zu Fuß zur Schule“) oder für einen bestimmten Wochentag (z. B. immer freitags) einführen würde. Nach und nach könnte man dies dann zeitlich ausweiten. Konsequenterweise sollten deshalb auch die Klassenausflüge mit der Bahn durchgeführt werden.

Mit Fleischverzicht etwas fürs Klima tun

CO2 fällt aber nicht nur im Bereich der Mobilität bzw. des Verkehrs auf, sondern auch bei der Ernährung. Besonders klimaschädlich ist der Verzehr von Fleisch. Dies hängt unter anderem mit dem Soja-Anbau in Südamerika (und der dafür notwendigen Abholzung des Regenwaldes), dem Soja-Transport von Südamerika nach Europa, dem hohen Wasserverbrauch und dem hohen Methan-Ausstoß der Rinder zusammen. Genau wie das Kohlendioxid ist auch das Methan ein sehr gefährliches Treibhausgas für unser Klima. Natürlich können und wollen wir den Schülerinnen und Schülern bzw. deren Eltern nicht vorschreiben, was die Kinder auf ihr Pausenbrot bekommen. Aber wie wäre es, wenn es in der Woche einen Tag geben würde (z. B. der Freitag), an dem alle (freiwillig) auf Wurst verzichten? Selbstverständlich müssten dann auch die Lehrkräfte mitmachen. Oder wie wäre es mit einem klimafreundlichen Frühstück? Zum Beispiel vor den Ferien, einmal im Schuljahr oder einmal im Monat. Dabei sollte auf Wurst, Plastikverpackungen, PET-Flaschen, Alufolie… verzichtet werden. Wichtig wäre dabei aber auch, dass die Kinder nur regionale und saisonale Produkte mitbringen. Also keine Erdbeeren im Dezember, keine Äpfel aus Neuseeland usw.

Plastik vermeiden

Fast bei jeder Herstellung von Produkten fällt CO2 an. Nicht nur die Plastikverpackungen, sondern auch die Filzstifte und viele andere Dinge, die die Kinder in der Schule verwenden, werden aus Plastik hergestellt. Im Plastik bzw. Kunststoff stecken aber nicht nur Rohstoffe (Erdöl!), sondern vor allem auch viel Energie. Deshalb ist es für das Klima besonders schlecht, wenn alle Plastikprodukte (Verpackungen, Stifte…) nach dem Gebrauch in den Mülleimer wandern oder im Leergutannahmeautomat gleich wieder verschrottet werden. Am allerbesten wäre es natürlich, wenn es überhaupt keinen Müll geben wäre. Allerdings ist dies, vor allem am Anfang, nicht so ganz einfach. Deshalb sollte der Müll auf jeden Fall getrennt und anschließend recycelt werden.

Weitere Ideen

Klimadetektive, die auf unnötigen Energieverbrauch, offenstehende Fenster bei eingeschalteter Heizung usw. achten, sind weitere Möglichkeiten. Besonders spannend für Schülerinnen und Schüler sind Messungen mit einem Strommessgerät, wie viel Watt Elektrogeräte (im on- und off-Betrieb) verbrauchen. Viele Elektrogeräte verbrauchen selbst dann, wenn sie aus sind, Strom. Gerade für Kinder ist dieser Versuch sehr eindrucksvoll und eine sehr gute Möglichkeit, um Strom zu sparen (Stecker ziehen).

Bäume gegen die Erderwärmung

Neben der Vermeidung von CO2 gibt es eine andere sehr sinnvolle Möglichkeit, wie man etwas fürs Klima tun kann: Bäume pflanzen. Die Bäume nehmen das Kohlendioxid aus der Luft auf und helfen so im Kampf gegen die Erderwärmung. Im letzten Jahr habe ich hier über die „Trillion Tree Campaign“ geschrieben. Die Idee, eine Billion Bäume für das Klima zu pflanzen, geht hauptsächlich auf den 21-jährigen Felix Finkbeiner zurück. Wenn ihr möchtet, könnt ihr euch an dieser Aktion beteiligen. Dafür müsst ihr kein Geld spenden, sondern ihr könnt mit euren Schülerinnen und Schüler auch selbst Bäume pflanzen. Falls ihr aber, z. B. den Rest eurer Klassenkasse, den Erlös eures Schulfestes, die Einnahmen vom Kuchenverkauf, doch spenden wollt, könnt ihr das natürlich machen. Ein Baum „kostet“ gerade einmal einen Euro.

Sucht ihr noch eine Idee für euer Schulfest?

Oder sucht ihr noch eine Idee für euer Schulfest oder für eure Projekttage?  Auch dafür eignet sich dieses Thema hervorragend. Ausstellungen von klimafreundlichen und klimaschädlichen Produkten, Infotafeln und Infoplakate (z. B. die Fieberkurve der Erde, der Anstieg der Erdbevölkerung), der Einsatz von Solarzellen zum Antreiben eines Motors (z. B. als Klimaanlage für heiße Tage) usw. und die Einnahmen kommen dem Klima zugute. Eine schöne Idee! Ich hoffe, dass für euch heute wieder die eine oder andere Idee oder Anregung dabei war. Wenn dies der Fall ist, würde ich mich (und vor allem das Klima) sehr freuen :-)
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