Archiv für den Monat: September 2016

Wenn Kinder viele Aufgaben brauchen

Es vergeht kein Tag, an dem Karl nicht schon viele Minuten vor Schulbeginn am Schultor steht, um bloß der erste sein zu können, der die Schule betritt, wenn es zum Einlass klingelt. Solche Kinder gibt es an jeder Schule. Aber nicht an jeder Schule gibt es ein Kind in der zweiten Klasse, das jeden Morgen damit beginnt zu fragen „Frau Müller, weißt du was?“.

Anfangs nahm ich mir noch Zeit und hörte interessiert zu, mit der Zeit wurde es immer schwieriger, Karl verständlich zu machen, dass nicht an jedem Morgen Gelegenheit ist, zuzuhören. Weiterlesen

Mein neues Projekt Tabletklasse (7): Erste Erfahrungen mit der Kindersuchmaschine

Jedes Jahr aufs Neue kommen von den Kindern ähnliche Fragen zur Zeitumstellung.
Warum machen wir das? Seit wann stellen wir die Uhren um? Muss die Uhr vor- oder zurückgestellt werden? Fragen über Fragen.

Ein guter Anlass, die Kindersuchmaschine FragFINN kennenzulernen. Weiterlesen

Kleine Spiele für den Unterricht (1): Kippstuhl

In der Förderschule haben wir häufig mit Schülern zu tun, die besondere Schwierigkeiten im sozial-emotionalen Bereich haben. Dies zeigt sich beispielsweise an häufigen Konflikten und geringer Fähigkeit zur Empathie oder im Unterricht besonders daran, dass es den Schülerinnen und Schülern nur mit enormer Hilfestellung gelingt, in einem Team oder einer Gruppe zusammenzuarbeiten.

An unserer Schule hat das „soziale Lernen“ einen sehr hohen Stellenwert. So gibt es wöchentlich zwei fest im Stundenplan verankerte Stunden, in denen alles rund um das Thema behandelt wird. Hier hat man zudem ausreichend Zeit, aktuelle Geschehnisse aufzugreifen und in angemessener Weise zu besprechen. Weiterlesen

Außerschulische Lernorte: Besuch einer Kunstschmiede

Wie meine Erfahrungen zeigen, lieben Kinder handwerkliche Tätigkeiten – gibt es in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, mit Feuer zu arbeiten, ist die Begeisterung bei den Schülern besonders groß.

Außerschulische Lernorte bringen allen Kindern Freude. Hier wird eine Kunstschmiede besucht.

Bei unserem Projekt „Eine Sonne für das Schulgebäude“ waren die Kinder mit Begeisterung dabei (Foto: Hanna)

In der Schule oder zu Hause sind viele solcher Arbeiten nicht möglich. Außerschulische Lernorte bieten die Möglichkeit, das Klassenzimmer zu verlassen um Lernräume aufzusuchen, Erfahrungsräume zu erkunden und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Weiterlesen

Lernbereitschaft im Anfangsunterricht

Jedes Kind ist neugierig, und diese Neugier können wir Lehrerinnen und Lehrer uns im Anfangsunterricht zu Nutze machen. Aber jedes Kind hat auch unterschiedliche Interessen und Begabungen. Ich verlasse mich auch auf die Beobachtungen der Kita-Erzieher und -Erzieherinnen. Sie haben die kleinen Persönlichkeiten, die bei mir in den Stuhlreihen sitzen, aufwachsen sehen und kennen ihre Entwicklung. Hier kann ich mir vielleicht sogar Rituale abschauen, die den Erstklässlern den Übergang in die Grundschule erleichtern. Weiterlesen

Elternabend: Der Beginn ist wichtig

Ihr kennt es bestimmt: Ein Elternabend kann reibungslos verlaufen, eine eher zähe Angelegenheit werden oder Konfliktpotenzial beinhalten. Umso wichtiger ist es, sich Gedanken über den Einstieg in den Abend zu machen.

Ein Lied für den Elternabend

Gute Erfahrungen habe ich mit dem Lied Elternabend von Reinhard Mey gemacht. Ich bin sicher, du wirst genauso schmunzeln wie ich und einige Situationen wiedererkennen. Hör mal rein: Weiterlesen

Mit Flüchtlingen in Regelklassen arbeiten (2): Wertschätzung der Herkunftssprache

Bei uns hat das neue Schuljahr begonnen. Die Klasse ist einen Jahrgang aufgerückt und wartet voller Neugier auf die neuen Themenberge, die es zu erklimmen gilt. Während „Ah“ und „Oh“ nur von kurzer Dauer sind, schaut mich ein Augenpaar mit besonderem Blick an: Ayla hat über die Ferien wenig Sprachbegegnungen mit Deutschen gehabt und den wesentlichen Teil der schulischen Sprachförderung vergessen. Reset: Alles nochmal auf Anfang! Weiterlesen

Überleben im Referendariat: Schritt für Schritt dazu lernen

Mein Referendariat liegt gar nicht so lange zurück. Erst seit zwei Jahren bin ich „fertige“ Lehrerin. Vor dem Referendariat machte ich mir, wie wahrscheinlich alle angehenden Lehrer, sehr viele Gedanken, die schnell zu Sorgen und Ängsten mutierten.

In welche Schule werde ich kommen. Wie werden mich die Kollegen behandeln? Werden die Kinder nett sein? Wie ist es mit dem Seminar? Wie wird der Seminarleiter sein? Werde ich mich mit meinen Mitreferendaren verstehen? Und wie wird das überhaupt alles ablaufen: Die erste eigene Stunde, der Unterricht, die Hospitationsstunden, die Dokumentation, die Vorbereitung und Planung, die Organisation? Werde ich auch an alles denken, nichts vergessen? Werde ich das alles schaffen? Und vor allem: Werde ich eine gute Lehrerin werden? Weiterlesen

Dem Bewegungsbedürfnis von Kindern gerecht werden

„Der Mensch, der sich nicht bewegt, verletzt sich selbst in seinem tiefen Wesen, verzichtet auf sein Leben.“ (Montessori)

Kinder, und gerade Schulanfänger, haben aus ihrer Natur heraus ein sehr hohes Bewegungsbedürfnis. Der Körper befindet sich im Wachstum, die kindliche Neugier möchte das komplette Können erfahren, neue Räume wollen erkundet werden. Gehirn und Körper wachsen und entfalten sich.

Der geistigen Entwicklung wird in unserem Schulsystem weitgehend Rechnung getragen, die körperliche Betätigung kommt oftmals noch zu kurz. Bewegung nach Vorschrift, also nur zu Pausenzeiten, reicht tatsächlich oft nicht. Je jünger nämlich das Kind, desto wichtiger der Ausgleich zwischen geistiger und körperlicher Aktivität. Weiterlesen