Rechtschreibung täglich üben – mit unserem Morgendiktat

Eine mangelnde Rechtschreibfähigkeit bei (Grund-)Schülern wird zunehmend beklagt. Eins steht aber fest: die deutsche Rechtschreibung zu lernen ist auf Grund der vielen Regeln und Ausnahmen nicht einfach. In den vergangenen Schuljahren habe ich – mit wenig Aufwand – die Rechtschreibsicherheit meiner Schülerinnen und Schüler sehr erfolgreich gefördert, mit Hilfe des „Morgendiktates“. Es hat seinen festen Platz im täglichen Schulvormittag bekommen. Ich schreibe es jeden Morgen vor dem gemeinsamen Frühstück. So ist es zu einem Ritual geworden, das weder von mir noch von den Kindern vergessen wird.

Ritualisiertes Verfahren

Je nach Klassenstufe werden ein, zwei oder auch mal drei Sätze an der Tafel notiert. Die Auswahl der Sätze geschieht meist gemeinsam, d.h., die Schülerinnen und Schüler formulieren zusammen Sätze, die ihren aktuellen Schulalltag betreffen. Ich überarbeite die Sätze lediglich sprachlich. Sofern es notwendig sein sollte, füge ich einzelne Wörter hinzu, um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen. Diese Sätze werden an der Innenseite der Tafel notiert. Anschließend werden die Wörter rechtschriftlich von den Kindern besprochen (Meldekette). Die Kinder kommen einzeln nach vorne, markieren schwierige Wörter oder die Stellen, auf die sie ihrer Meinung nach besonders achten müssen. Warum werden die Wörter wie geschrieben? Die Rechtschreibregeln und Strategien werden so täglich besprochen und wiederholt: Die Wortarten werden geübt, Ableitungen und Verlängerungen gefunden, etc. Nachdem alle Schwierigkeiten und „Stolperstellen“ ausfindig gemacht wurden, lesen wir noch einmal gemeinsam den Text. Die Schülerinnen und Schüler prägen sich die Wörter in Ruhe ein – die Tafel wird zugeklappt und der Text von mir diktiert. Anschließend haben die Kinder die Möglichkeit, mit Hilfe des Wörterbuches noch einmal zu kontrollieren, bevor ich die Schülertexte nachsehe. Die Verbesserung der Wörter erfolgt zum Abschluss. Diese Form des Rechtschreibtrainings dauert nicht länger als maximal 15 Minuten – und ist, was meine Erfahrungen zeigen, sehr effektiv. Könnt ihr euch für eure Klassen ebenfalls ein solches kurzes Frühstücks- bzw. Morgendiktat vorstellen, um die Rechtschreibung regemäßig zu üben?
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